Zur Geschichte von Sorquitten sind hier ein Informationsblatt des Pfarrers Mutschmann und ein Prospekt vom Palac Sorquity aus dem Jahr 2000 zusammengestellt. Historische Daten zum Schloß Sorquitten sind auch im englischen Abschnitt zu finden.
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DIE EVANGELISCHE KIRCHE IN SORQUITTEN Das Dorf Sorquitten liegt an der Landenge zwischen dem Gieland- und dem Lampaschsee und wurde 1379 vom Großmeister des Ritterordens Winrich von Kniprode gegründet. Von 1451 bis 1469 gehörte das Gut Sorquitten (2.250 ha) Jan von Krenit Przebedowski, der es dann 1469 an Georg von Schlieben verkaufte. Im Besitz von Schliebens war das Gut 130 Jahre. 1599 hat es Sigismund von Egloffstein gekauft. Seine Nachfolger besaßen es bis 1693. In den Jahren 1693 - 1750 ist Sorquitten dann im Besitz der Familie von der Groeben und ab 1750 bis 1804 verwaltet es die polnische Familie Bronikowski. 1804 kauft das Gut die Magnatenfamilie von Mirbach, die dort bis zum zweiten Weltkrieg lebt. In ihren Händen dehnt sich das Gut auf 5770 ha im Jahre 1904 aus. Eine erste Erwähnung der Kirche kommt aus dem Jahre 1470. Anfangs war es ein Fachwerkgebäude, mit Stroh bedeckt. Um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts ist die alte Kirche abgerissen worden und man begann mit dem Bau einer neuen Barockkirche. Der Turm wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (1701-1712) gebaut. Seit 1754 hat sich das Bild der Kirche nicht geändert. Es ist ein Mauerwerk, Saalgebäude. Das Gewölbe ruht auf 4 Paar korinthischer Säulen. Der Altar Spätrenaissance aus Holz. Das Schnitzwerk wurde von Christoph Bilich und Martin Lange 1623 hergestellt. Der obere Teil und der Schleier sind das Werk von Izaak Riga aus Königsberg, aus dem Jahre 1701. Oben im Altar ist das Datum 1642. In der Predella auf dem Altartisch - das Letzte Abendmahl. Der zentrale Teil stellt Golgatha dar. Hier sind auch charakteristische Merkmale für Sorquitten: Die Fischer und Bauern, sowie der Palast der Hausherren von Sorquitten und die Kirchenpatrone zu beiden Seiten, links Moses und rechts Aaron. Im Altaraufsatz ein Relief: Die Grablegung, daneben die Figuren der Evangelisten Markus und Lucas. In der Bekrönung: Die Himmelfahrt Jesu, zwischen den Figuren der Evangelisten Matthäus und Johannes. Der Altar wurde im Jahre 1941 restauriert. Der Taufengel gestiftet von Georg Dietrich von der Groeben, wurde 1701 von Izaak Riga und dem Vergolder Johann Bock geschaffen. Die Patronatsloge im Spätrenaissancestil kommt aus dem Jahre 1615. Die Seitenwände und die Barockbekrönung wurde im Jahre 1715 vom Bildhauer Reh geschaffen. In den Kartuschen die Wappen der Familien (von links nach rechts) von Mirbach / von Paleske, von der Groeben, von Schlieben, von Paleske / von Oppen. Die von Georg Dietrich von der Groeben 1701 gestiftete Barockkanzel ist das Werk von Izaak Riga aus dem Jahre 1694. An der Tür ein Relief von Johannes dem Täufer, daneben links der Apostel Petrus. In der Vorderbrust die Figuren von Jesu und seinen Evangelisten. Die ganze Kanzel stützt ein Engel. Das Barockkruzifix aus dem Jahre 1708 ist das Werk vom örtlichen Pfarrer Johann. 1945 wurde es teilweise zerstört. Der Beichtstuhl aus dem Jahre 1702 ist das Werk von Johann Schwarz aus Grünwalde. 1715 wurde es mit Säulenschnecken und ionischer Bekrönung ergänzt. Oben das Lamm als Symbol des Opfers.
Die Orgel ist aus dem Jahre 1875. Neben der Kirche befindet sich ein Gedenkstein zu Ehren von Johann Goerke, dem Pastorensohn, einem Arzt, der 1750 in Sorquitten geboren wurde. Er war Begründer des Gesundheitsdienstes in der Armee. Er starb in Sanssousi. PASTOREN 1. Vannowius Maciej (1550 - 1590) 2. Petri Grzegorz (1590 - 1626) 3. Vannowius Michal (1626 - 1665) 4. Safran Michal (1665 - 1703) 5. Riedel Jan (1703 - 1737) 6. Krüger Fryderyk (1737 - 1743) 7. Goerke Jan (1743 - 1758) 8. Fackstein Wilhelm (1759 - 1771) 9. Sinagowic Krzysztof (1771 - 1796) 10. Gisewius Jozef (1796 - 1841) 11. Schlick Edward (1835 - 1863) 12. Schikert Wilibald (1863 - 1900) 13. Schröder (1900 - 1910) 14. Remus Pawel (1910 - 1933) 15. Rohde Jan (1924 - 1930) 16. Schwartz Ernst (1933 - 1945) 17. Jagucki Alfred (1945- 1952) 18. Firla Wilhelm (1952 - 1980) 19. Bienioszek Marian (1980 - 1984) 20. Mutschmann Krzysztof (1984 -Adresse: Parafia Ewangelicko - Augsburska w Sorkwitach ul. Plaiowa 3 11-731 Sorkwity tel./fax (0048-89) 742-81-78Pastor: Krzysztof Mutschmann
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The story of the Sorkwity Palace In the place where the palace is now situated, there used to be a Prussian guardhouse. The original name Sarkeawite means "sargas" - guard and "wieta" - place. During the reign of Teutonic Knights, friar Hans von Oelsen put up a wooden guardhouse to protect Sorkwity from Lithuanian invasions. In 1788, a major of hussar cavalry Jan Zygmunt Bronikowski von Oppeln built a manor in Sorkwity. In 1850-1856 Julius von Mirbach converted the manor to a palace in English neogothic style. The large one - floor building of red brick was founded in a broad park by the picturesque Lampackie Lake. The reigns of the von Mirbach family were flourishing times for Sorkwity. During the First World War, the Russian Army of general Samsonow, after a few-day stay, burnt the Palace. The wohle furniture and collections gathered there were completely destroyed. The restoration of the palace, which took place in 1922-23, was ordered by the last heir of the Sorkwity estate baron Bernard von Paleske, aide-de-camp of emperor Wilhelm II. Sorkwity and the palace remained the Paleske familys possession until 1945, being a meeting place of German and Prussian politicians. After the Second World War it belonged to a local state - owend farm. Since 1998 the palace has been a private possesion. Schloss Sorkwity Nahe dem Dörfchen Sorkwity, in der Mitte Masurens, liegt am Ufer des Lampacki Sees das Schloß Sorkwity. Die erste Anlage entstand im Jahr 1788. Sie wurde im XIX. Jahrhundert erneuert und im englisch-neogotischen Stil umgebaut. Die Schloßanlage, aus roten Ziegeln gemauert, besteht aus dem Hauptgebäude, welches das eigentliche Schloß umfaßte, und dem damals sogenannten Wagenhaus. Viele Aussichtstürmchen, der höchste mit achteckigem Querschnitt, sowie die von Zinnen gekrönten Mauern bestimmen den dekorativen Charakter der Gebäude.
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