Dewischeit,
Friedrich, Karl, August.
Geboren
am 5.3.1805 in Königsberg in Pr. Verstorben am 27.8.1884 in Gumbinnen.
Vater:
Stadtpolizeikommissar von Königsberg Johann Jakob Dewischeit, Mutter:
Katharine Wilhelmine Gersbach.
Dewischeit
besuchte das Friedrichs-Kollegium in Königsberg, studierte dort seit
1824 zuerst Rechtswissenschaft, dann klassische und deutsche Philologie,
war von 1829-1845 Lehrer am Gymnasium in Lyck, von 1845-1854 Direktor des
Progymnasium in Hohenstein, von 1854-1876 Professor am Gymnasium in Gumbinnen.
Vermählt seit 1832 mit Ida, Tochter des Gymnasialdirektors in Lyck
Prof. Dr. Johannes Rosenheyn. Begründete 1830 mit mehreren Studenten
das Korps Masovia in Königsberg. War dichterisch veranlagt und hoch
musikalisch. Die Schönheit der masurischen Landschaft veranlaßte
ihn, u. a. 5 Masuren-Lieder zu verfassen und zu vertonen. Unter ihnen war
das Lied "Wild flutet der See", das ursprünglich "Des Masuren Wanderlied"
hieß, das bekannteste: es ist heute das Nationallied der Deutschen
in Masuren geworden. Dewischeits pädagogische und wissenschaftliche
Abhandlungen erschienen besonders in den Preußischen Provinzialblättern
und in den Jahresberichten der Gymnasien in Lyck, Hohenstein und Gumbinnen.
Dewischeit förderte überall den Sport, war selbst ein ausgezeichneter
Turner, Schwimmer, Schlittschuhläufer, Fechter, Jäger und Schütze.
In seinem Hause fanden regelmäßig Gesangabende und Konzerte
statt, die einen hohen Ruf genossen und zu denen sich auch Künstler
von weither einfanden. In Lötzen ist ihm 1915 ein Denkmal gesetzt
worden, ein Riesen-Findling mit einem Medaillonbildnis von dem Bildhauer
B. Slama in Königsberg. Die vaterländische Gedenkhalle der Stadt
Lötzen und der Feste Boyen enthält die Urschrift des Liedes "Wild
flutet der See", Bilder von Dewischeit und Andenken. In Lyck steht eine
Dewischeit-Birke mit Gedenktafel. |
|
